Ausschnittsfactoring - Definition
Mit Ausschnittsfactoring, auch als Selektives Factoring bezeichnet, schließen Sie bestimmte Debitoren vom Forderungsverkauf aus. Das können Kunden mit geringem Umsatz, sehr kurzen Zahlungszielen oder Skontozahler sein. Manche Unternehmer verkaufen auch nur Forderungen von Gewerbekunden.
Viele Factoringgesellschaften bieten für ein Ausschnittsfactoring sowohl Full-Service-, Inhouse- und Stilles Factoring (ohne Offenlegung an Ihre Kunden) an. Eine sehr interessante Variante ist das Smart-Factoring. Hier steigt die Factoringgebühr auch bei steigenden Umsätzen nicht.
Vorteile und Merkmale
Ausschnittsfactoring bietet den Vorteil, dass Sie mit der Auswahl der Factoring Debitoren die durch den Forderungsverkauf generierte Liquidität punktgenau steuern können. Sie verkaufen nur Forderungen in dem Umfang, deren Liquiditätsschöpfung Sie auch tatsächlich benötigen. Dies reduziert die Kosten dauerhaft.
Gute Factoringgesellschaften bieten die Option, dass die Debitoren Auswahl jederzeit verändert werden kann. Sie können neue Kunden ins Factoring bringen und Debitoren, deren Umsätze z.B. stark gesunken sind, zum Folgemonat wieder aus dem Forderungsverkauf herausnehmen.
Anbieter und Konditionen Vergleich
Alle Factoringgesellschaften in Deutschland bieten Ausschnittsfactoring an, jedoch in sehr unterschiedlichen Varianten. Achten Sie bei der Wahl des Factors auf eine möglichst hohe Sofort-Auszahlungsquote von 90 - 100%. Zusätzlich sollten optional Rechnungen mit Abtretungsverboten im stillen Verfahren angekauft werden können.
Hinsichtlich der Konditionen bestehen Preisunterschiede bis zu 50%. Im nachfolgenden Kosten-Vergleich stellen wir Ihnen Angebote und Konditionen mehrerer Anbieter in der Praxis vor.
Das Handelsunternehmen erwirtschaftet einen Jahresumsatz von 4.5 Mio. €, wovon ein Ausschnitt i.H.v. 2 Mio. € Forderungen p.a. ins Factoring gebracht werden sollen. Der Unternehmer hatte bereits den Markt sondiert und uns das beste Angebot vorgelegt mit der Bitte Vergleichsangebote zu erstellen.
Unsere beiden besten Angebote waren kostentechnisch fast identisch und sparen dem Unternehmen ca. 7.000 € p.a. ein. Er wählte Angebot 1 auf Grund der niedrigsten Factoringgebühr, da er mit steigenden Umsätzen der Ausschnittsfactoring-Kunden rechnet. Würde man zukünftig längere Zahlungsziel erwarten (somit würde der Forderungsbestand steigen), wäre Angebot 2 die bessere Wahl gewesen.
Anbieter und Konditionen im Vergleich
Factoring Umsatz p.a. | Anzahl Debitoren | Rechnungsanzahl p.a. | Ø Liquiditätszufluss |
2.000.000 EUR | 8 | 140 | 240.000 EUR |
Parameter | FGM Angebot 1 | FGM Angebot 2 | vorlieg. Angebot |
Factoringgebühr | 0,60% | 0,65% | 0,89% |
Zins p.a. | 2,25% | 1,85% | 2,95% |
weitere Nebenkosten | Keine | Keine | Diverse |
Sofortauszahlung | 90 % | 90 % | 90 % |
Factoring Variante | Inhouse Factoring | Inhouse Factoring | Inhouse Factoring |
Mindest-Factoringgebühr p.a. | 7.200 € | 7.800 € | 13.350 € |
Einrichtungsgebühr | 0 € | 0 € | 750 € |
Factoringgebühr p.a. | 12.000 € | 13.000 € | 17.800 € |
Zinskosten p.a. | 5.400 € | 4.440 € | 7.080 € |
Summe Kernkosten p.a.* | 17.400 € | 17.440 € | 25.630 € |
Kosten in % vom Umsatz ** | 0,87% | 0,87% | 1,28% |
Mehrkosten in € / % | 40 € / 0,23% | 8.230 € / 47,30% |
* Kernkosten, exkl. Debitorenprüfkosten und evtl. Nebenkosten / ** Erlösschmälerung in % vom Factoring-Umsatz / Die dargestellten Konditionen stellen kein Angebot im rechtlichen Sinn dar, sondern werden auf Basis der betrieblichen Parameter eines jeden Unternehmens kalkuliert.
Kosten und Gebühren Beispiele
Factoringgebühr und Zins werden üblicher Weise auf Grundlage des Factoring Umsatzes p.a., vereinbarten Zahlungszielen, Anzahl Rechnungen und Kunden, sowie der Bonität des Antragstellers kalkuliert.
Höhere Factoring Umsätze und Ø Rechnungsbeträge, sowie kürzere Forderungslaufzeiten reduzieren die Factoringgebühr, eine geringe Eigenkapitalquote und schlechtere Wirtschaftsauskünfte verteuern den Zins. Eine professionelle Auswertung Ihrer Debitorenstruktur hilft den preistechnisch passenden Ausschnitt festzulegen.
Die gewählte Factoring-Variante hat großen Einfluss auf die Kosten. Inhouse-Factoring wird grundsätzlich preiswerter kalkuliert als ein Full-Service Verfahren, da hier Mahnwesen und Debitorenmanagement vom Unternehmer übernommen wird.
Mit einer klugen Zusammenstellung der für das Factoring vorgesehenen Debitoren kann die Factoringgebühr reduziert werden. Nachfolgend stellen wir Ihnen Kosten-Beispiele für das Ausschnittsfactoring für unterschiedliche Umsatzklassen vor.
Mit Zusendung des Analysebogens erstellen wir Ihnen mehrere Angebote zu besten Konditionen in einen kostenlosen Anbieter Vergleich.

Vergleich - Selektives Factoring vs. Einzelfactoring
Beim Selektiven Factoring müssen im Vergleich zu Einzelfactoring alle Rechnungen der ausgewählten Debitoren, die während der Vertragslaufzeit geschrieben werden, verkauft werden. Ausschnittsfactoring bietet aber viele Vorteile, da es weit mehr Anbieter und bessere Annahmekriterien gibt.
- Ausschnittsfactoring wird auch für Personengesellschaften und Startups bereits ab 100 T€ Factoring Umsatz angeboten
- Factoring auch für Forderungen nach VOB für Handwerk und Maschinenbau
- Factoring für Branchen mit Werkverträgen
- bereits geschriebene (nicht überfällige) Rechnungen können rückwirkend angekauft werden
- ab 250 T€ Jahresumsatz günstigere Konditionen
Auch beim selektiven Ausschnittsfactoring ist eine 100% Sofortauszahlung bis 10 Mio. € Jahresumsatz möglich.
